INFORMATIONEN ÜBER
THERAPIE BEI MEDIENSUCHT

Substanzlose Süchte

Der Begriff "substanzlose Sucht" ist relativ neu. Nach internationaler Klassifikation von Krankheiten und Störungen (ICD-10 oder DSM IV) bestehen Süchte (ICD-10: F1x) nur dann, wenn bewusstseinsverändernde Substanzen konsumiert werden. Diffentialdiagnostisch müsste eine psychotische/wahnhafte Störung (ICD-10: F2) und eine Zwangsstörung (ICD-10: F42) ausgeschlossen werden. Phänomene wie substanzlose Süchte würden - auch nach empirischen Befunden - am ehesten als "Impulsive Persönlichkeitsstörung" (genauer: Abnorme Gewohnheiten mit Störungen der Impulskontrolle / ICD-10: F63) klassifiziert.

Der Begriff "Sucht" kommt von "siechen", d.h. jemand stirbt auf langsame Weise. Dies kann man natürlich auch ohne Subtanzen erreichen.

Als weitere substanzlosen oder substanzungebundene Süchte können z. B.

bezeichnet werden.

Forschungsergebnisse zeigen deutliche gehirnphysiologische Parallelen zwischen substanzgebunden und substanzungebundenen Suchtphänomenen. Die Befunden scheinen dafür zu sprechen, dass Suchterleben und -verhalten von Toleranz und Entzugserscheinungen (bei Substanzen) differenziert werden sollten.

Es ist davon auszugehen, dass man mit jedem Thema und Verhaltensweisen "suchtartig umgehen" kann.

Die Dosis entscheidet darüber, ob etwas ein Gift ist oder nicht. (Paracelsus)

Wenn ein bestimmtes Verhalten solche Ausmaße annimmt, dass es zu Leid und Schädigungen führt, dann ist eine Beratung oder auch eine Therapie sinnvoll.